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Ein Gespenst geht um… Was nun, was tun? | Kurt Steffenhagen

bildschirmfoto-2016-09-21-um-11-07-27Der Bestseller von Karl Marx, „Das Kapital“, beginnt mit einem bemerkenswerten Satz: „Ein Gespenst geht um in Europa.“ Der nachfolgende Inhalt dieses ewigen Bestsellers mag dahingestellt sein, der Beginn allerdings ist genial.

Das Gespenst ist eine treffende und auch noch heute gültige Metapher zum Main Stream.

Entkleidet man dieses Gespenst und blickt auf sein knöchernes, kalkweißes Gerippe, schlägt manche Bestsellerbücher auf, die Träger des Main Streams, dann überkommt einen noch mehr das Grausen. Die naiven (naiv heißt hier unreflektiert, es gibt auch andere) Protagonisten des modischen Welt 4.0-Konzepts sind gefährlich… für wen?… und warum … und warum sind sie eigentlich naiv?

Zunächst zur Naivität: Hier ein aktuelles Zitat eines naiven Bestsellerautors (Number 1 auf vielen Distributionsebenen): „Was in einer hocheffizienten, daten- und algorithmengesteuerten Welt selten und kostbar wird, ist das Nichtmessbare, das Nichtkontrollierbare, das Analoge. … Was stärker wird, ist die Sehnsucht nach einer Wirtschaft, die nicht nach einer rein quantitativen Logik funktioniert. Hier liegt die große und großartige Aufgabe für Unternehmensentwickler – und hier liegen, wenn sie es richtig machen, die Wachstumsmärkte von morgen“.

Bei oberflächlicher Betrachtung möchte man der Autorin Blumen schenken… sie verdorren aber in der Hand, wenn man ihren Satz liest: “Wenn sie es richtig machen“…

Kurt Steffenhagen | ManagementRadio