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Sprungbrett nach Europa | Strategien umsetzen

Sprungbrett nach Europa Strategien umsetzenHallo liebe Hörer, so viel Politprominenz hat das polnische Städtchen Stalowa Wola selten gesehen. Der Vizepremier aus Warschau ist da, der Landeschef samt Stellvertreter, die Sejm-Abgeordnete der Region, außerdem mehrere Gemeinde- und Stadträte. Sie alle haben sich an diesem Samstagabend zusammengefunden, um bei Musik und Folklore die größte chinesische Investition in Polen zu feiern. Vor knapp zwei Jahren, am 1. Februar 2012, hat der chinesische Konzern LiuGong die Baumaschinen-Produktion vom polnischen Unter- nehmen Huta Stalowa Wola (HSW) übernommen.

Sprungbrett nach Europa | Strategien umsetzen

HSW ist kein beliebiges Unternehmen. Unter sozialistischen Machthabern war es ein Flaggschiff der polnischen Schwerindustrie, der wichtigste Produzent schwerer Baumaschinen, Artilleriekanonen und gepanzerter Militärtransporter. Doch der Sprung in die Marktwirtschaft nach dem Zusammenbruch des Kommunismus ist dem Werk nie richtig gelungen. HSW schrieb tiefrote Zahlen und musste immer wieder mit staatlichen Subventionen gerettet werden.

Nun also gehört die Baumaschinen-Produktion den Chinesen. „Uns haben die Technologien und die hervorragende Qualität des Endprodukts angezogen“, sagt Hou Yubo, Vizepräsident von Liu- Gong Machinery Poland. „Um solche Produkte entwickeln zu können, sind viele Jahre notwendig. Die Rentabilität zu steigern, geht deutlich schneller.“ Also hat LiuGong das Baumaschinenwerk für rund 70 Mio. Euro übernommen. In fünf Jahren, so der Plan, soll die Produktion von 300 auf 3000 Maschinen steigen …

Ulrich Hinsen | ManagementRadio